„Langwerth von Simmern“ bleibt der Weinwelt erhalten

In der Rheingauer Gerüchteküche hatte schon länger ein brisantes Winzersüppchen gebrodelt. Schließlich schien sich dann zu bestätigen, was viele bereits zu wissen glaubten oder hinter vorgehaltener Hand kolportierten: Schlagzeilen gingen durch die Presse wie „Familie Langwerth von Simmern gibt auf“, „Aus für Langwerth“ oder „Das Ende einer Ära“ …

Nun waren das zwar keine „Fake News“, wie sie heutzutage gerne unterstellt werden, wenn die Berichterstattung den eigenen Absichten zuwiderläuft, aber eben auch nicht die ganze Wahrheit. Denn die Familie hatte mitnichten die Absicht, dem Weinbau auf immer Lebewohl zu sagen und somit einer mehr als fünf Jahrhunderte währende Ära den Garaus zu machen. Es wurde lediglich die Entscheidung getroffen, sich vom Langwerther Hof in Eltville zu trennen, wo sich auch das eigentliche Weingut befand. Mit dem Verkauf des Hofes schloss dann zwangsläufig das Weingut seine Pforten – die Langwerth’schen Weine wird es aber auch in Zukunft geben. Denn die berühmten Rheingauer Lagen bleiben in Familienbesitz und werden nun im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit dem Weingut Dr. Corvers-Kauter bewirtschaftet – künftig sogar biologisch. Diese ermöglicht es, auch weiterhin eine Weinlinie unter der Regie und dem Namen von Freiherr Langwerth von Simmern zu führen. Es ist also bis auf weiteres kein Ende der großen Ära in Sicht – sie wurde lediglich transformiert. Über die Hintergründe spricht Georg-Reinhard Freiherr Langwerth von Simmern im ausführlichen Interview ab Seite 2. Und die vielen Liebhaber des traditionsreichen Hauses können derweil ihren verfrühten und vermeintlichen Trennungsschmerz mit dem hervorragenden 2018er Jahrgang lindern. Zum Wohl!